In Paris ist es zu ersten Zusammenstößen zwischen „Gelbwesten“ und der Polizei gekommen. Polizeikräfte setzten am Samstagvormittag bereits Tränengas gegen Demonstranten in einer Seitenstraße der weltberühmten Champs-Elysées ein, wie AFP meldete. Mehrere Demonstranten bewarfen die Polizei unter anderem mit Silvesterböllern und anderen Gegenständen.
Mit jedem Zug der Paris erreicht, strömen weitere Gelbwesten in die Stadt.
Die Polizeipräfektur spricht von etwa 1500 Kundgebungsteilnehmern, die sich am Vormittag auf den Champs-Elysées versammelt hätten. Angaben von Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe zufolge wurden in Paris bis zum späten Vormittag 481 Menschen vorläufig festgenommen, 211 davon befinden sich aktuell in Polizeihaft. Ein Teil der Festgenommenen seien Verdächtige, die Masken, Steinschleudern, Hämmer und Pflastersteine bei sich getragen hätten. Weshalb der andere Teil festgenommen wurden, ist derzeit unklar.
Der ursprüglichen Forderung vom Beginn der Proteste, nämlich die Steuererhöhungen auf Treibstoff zurückzunehmen, war Macron gefolgt. Zum ersten Mal stehen barrikadenbrechende Einsatzfahrzeuge der Polizei bereit. Läden, Museen und selbst der Eiffelturm bleiben dieses Wochenende geschlossen. Geschäftsinhaber im Stadtzentrum von Paris sicherten ihre Schaufensterscheiben mit blickdichten Holzplatten. Die besinnliche Vorweihnachtszeit fällt heuer aus. Ausserdembleiben 36 Stationen der U-Bahn und der Vorortbahnen RER geschlossen. Rund 50 Buslinien wurden unterbrochen oder umgeleitet.
Die neuen Proteste der «Gelbwesten» haben massive Verkehrsbehinderungen in Paris verursacht. Mehrere hundert Demonstranten blockierten zeitweise die wichtige Ringautobahn Périphérique. Die Polizei löste die Blockade auf, ohne dass es zu Zusammenstößen kam.
Die Protestbewegung fordert den Rücktritt Macrons sowie allgemeine Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne. Die bisherigen Zusagen der Regierung reichen den Aktivisten nicht aus.
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